Grenzübergang Dostyk (Kasachstan) – Alashankou (China)

 

Anreise und Weiterreise

Diesmal entschieden wir uns für den Zug als Transportmittel. Von Almaty gibt es zweimal die Woche einen Direktzug nach Urumqi in China. Die Fahrt dauert allerdings über 30 Stunden und ist mit 40000 KZT (ca. 114 EUR) auch nicht günstig. Die Zugtickets haben wir fünf Tage vorher direkt am Bahnhof in Almaty gekauft.

 

Kasachischer Grenzübergang

Am Bahnhof Dostyk stiegen eigentlich alle Passagiere aus und wir wurden schon leicht nervös. Ein paar Meter weiter hieß es für mehrere Stunden warten. Da das kasachische und chinesische Gleissystem nicht dieselbe Spurweite hat, erfolgte ein Radwechsel, der natürlich viel Zeit in Anspruch nahm.

Irgendwann kam ein Beamter und verlangte nach unseren Pässen. Diese bekamen wir nach ca. einer Stunde mit dem kasachischen Ausreisestempel zurück. Kurze Zeit später schauten noch zwei weitere Beamte zur Gepäckkontrolle vorbei. Sie hatten zwar nichts zu beanstanden, wollten aber wirklich alles sehen.

 

Chinesischer Grenzübergang

Hier wurde es dann echt anstrengend. Erst liefen an unserem Abteil drei Beamte vorbei, die unsere Pässe sehen wollten. Dann folgte eine Delegation von fünf weiteren Beamten, wovon einer Englisch sprach und sich als Wortführer entpuppte. Zunächst schaute er erneut die Pässe an und reichte sie weiter. Er erklärte uns, dass er unsere Handys kontrollieren müsse, weil wir in so gefährlichen Ländern wie Iran und Turkmenistan waren. Er wollte genau wissen, warum wir dort waren, was wir dort gemacht haben und ob wir denn gar keine schlechten Erfahrungen gemacht haben.

Dann folgte mal wieder eine Gepäckkontrolle, wo nicht nur der Rucksack, sondern auch die Medizintasche, unsere Bücher und die Kamera kontrolliert wurden. Wir mussten weiterhin erklären, wohin wir in China reisen werden und wurden gefragt, ob wir Messer oder Drogen dabei haben. Letztendlich schien alles in Ordnung zu sein. Nach ca. einer Stunde erhielten wir unsere Pässe mit dem Einreisestempel zurück. Als wir gerade unsere Sachen wieder eingepackt hatten, kam erneut jemand vom Zoll, der unsere Rucksäcke zum gefühlt hundersten Mal inspizierte. Bei der Abfahrt des Zuges wurde die chinesische Nationalhymne gespielt.

Steppe im Winter

Steppe im Winter

Am nächsten Morgen kamen wir in Urumqi an. In unserem Waggon waren wir die Einzigsten und auch aus den anderen Waggons stiegen nur noch zwei Familien aus.

 

Fazit

Die Kontrollen auf chinesischer Seite waren echt nervig und zogen sich in die Länge. Andererseits waren die Beamten auch wieder freundlich und wünschten uns eine schöne Zeit in China. Der Zug war in Anbetracht des Winters eine gute Entscheidung. Außerdem hatten wir wirklich Glück und hatten ein ganzes Abteil für uns alleine. Urumqi empfing uns dann mit eisiger Kälte bei -15 Grad.

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