Esfahan nesf-e Jahan oder Isfahan ist die halbe Welt. Dieses persische Sprichwort entstand zur Blütezeit der Stadt im 16. Jahrhundert. Der Safawiden-Herrscher Schah Abbas I wollte mit Isfahan eine Stadt entwerfen, die so groß wie London und so prächtig wie Paris ist. Mit seinem Sinn für Kunst und Schönheit machte er Isfahan zu einer der ersten modernen Großstädte der Welt mit öffentlichen Gärten und Alleen, prächtigen Bauten und Brücken. Und dieser Glanz der Vergangenheit ist heute noch spürbar.
Doch wer den Medicus gelesen hat, weiß dass die Geschichte der Stadt schon viel früher began. Man nimmt an, dass ihre Ursprünge über 3000 Jahre zurück liegen.
Josua & Linda und Tabea & Matthias in Isfahan
In Isfahan hatten wir die große Freude von Linda & Josua Besuch zu bekommen. Dank günstiger Flüge in den Iran und einer vereinfachten Visapolitik haben die beiden sich spontan für einen Kurzurlaub in dieser schönen Stadt entschieden.
Residiert haben wir im “Isfahan Traditional Hotel”, wo wir es uns richtig gut gehen ließen.
Nicht weit von unserer Unterkunft enfernt, war der prächtige Imam-Platz. Dieser Platz zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist nach dem Tiananmen – Platz in Peking der größte und zugleich schönste der Welt. Er wurde in safawidischer Zeit nicht nur für Paraden und Versammlungen, sondern auch für Polo-Spiele genutzt.
Imam-Platz Isfahan
Das gesellige Treiben hier zu beobachten ist einfach einmalig und es dauerte nicht lange und wir wurden von einem Isfahaner angesprochen. Dieser führte uns gleich zu der Stoffdruckerei seiner Familie auf dem Basar. Stolz erzählte er uns, dass auch schon Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel hier waren. Wir konnten in Ruhe den Stoffdruckern bei der Arbeit zu schauen und wurden in die beeindruckende Stempelkunst eingeführt ohne Druck etwas kaufen zu müssen.
Zum Ensemble des Imam-Platzes gehören die imposante Imam-Moschee, die herrliche Lotfullah-Moschee, der Ali-Quapu-Palast und der Basar. Hier allein kann man schon einige Tage verbringen und der Platz ist sowohl am Tag als auch bei Nacht einfach einmalig.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Brücke Si-o-se Pol, benannt nach den markanten 33 Bögen. Leider war das Flußbett zu unserer Zeit komplett ausgetrocknet. Sie ist vorallem abends ein beliebter Treffpunkt von jungen Iranern.
Eine Pause von dem Sightseeingprogramm legten wir im Hotel Abbasi ein. Dieses Hotel befindet sich in den Gebäuden einer ehemaligen Karawanserei. Im Innenhof kann man die Atmosphäre in dem grünen Garten genießen und die residierenden “Reichen und Schönen” beobachten. Wir genossen unser Kaffeetrinken dann lieber im Park mit leckeren iranischen Süßigkeiten. Die neu erworbenen Pfunde wurden jedoch gleich wieder abtrainiert :-).
Hotel Abbasi in Isfahan
In Isfahan gibt es sowohl ein jüdisches als auch ein christlich-armenisches Viertel. Shah Abbas I. hatte hier Anfang des 17.Jahrhunderts etwa 30.000 christliche Armenier angesiedelt. Diese waren wegen ihrer handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten berühmt und verhalfen der Stadt zu ihrer Blüte. Dafür genossen sie hier auch weitreichende Rechte, besonders in Bezug auf die Ausübung ihres Glaubens. So entstand im Stadtteil Julfa ein ganzes armenisches Viertel mit insgesamt 13 Gemeinden und Kirchen. Die Vank-Kathedrale ist die größte und bedeutenste, dabei handelt es sich um einen Kuppelbau mit persischen, byzantinischen und europäischen Architekturelementen.
Auch in dieser Stadt gibt es ein sehr schönes Heiligtum Harun-e Velayat, welches um 1512 errichtet wurde und einem Nachfahren Imam Musas geweiht wurde. Frauen dürfen diese Anlage natürlich nur mit Tschador betreten.
Ein Tagesausflug führte uns Richtung Varzaneh zu dem Gavkhuni-Sumpf und den beeindruckenden Sanddünen. Der Sumpf besteht aus Morast und strukturierten Salzflächen, darin spiegelte sich das türkisfarbene Wasser und wir genossen alle ein Fußpeelingbad im Salzsee. Nach diser Fahrt musste unser Fahrer erstmal mit dem Auto in die Waschanlage und auch wir hatten Mühe das Salz von unseren Füßen und unseren Klamotten zu befreien.
Panorama im Salzsee
Danach beobachteten wir noch den Sonnenuntergang auf den Sanddünen.
Nach knapp einer Woche hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von Linda und Josua. Und für uns ging es weiter in die heilige Stadt Mashad, dem letzten großen Ziel im Iran.
Sonnenuntergang über den Sanddünen
Vielen Dank für Euren weiteren Bericht. Es ist sehr aufschlussreich über einiges aus dem Land zu erfahren.
Prima, das ihr dann zu viert ward.
Am Wochenende waren Samuel, Sandra und die Kleine bei uns. Es war ein schönes Wochenende mit Ihnen und wir hatten viel Spaß.
Euch weiterhin noch schöne ereignisreiche Tage.
LG Jürgen und Elke