Stippvisite Ukraine – Kiew

Länder , Ukraine Sep 13, 2016 No Comments

Unsere nächste Etappe führte uns in die Ukraine, wo wir leider nur einen Abstecher nach Kiew und Odessa machen konnten. Sie gehört aktuell aufgrund des anhaltenden Konfliktes im Osten des Landes sicher nicht zu den gängigsten Reisezielen. Doch mit Kiew besuchten wir eine Stadt, die unsere Erwartungen übertraf und uns vor allem durch die vielen prunkvollen Sowjetbauten, Klöster und Parks beeindruckte.

Maidan Platz

Der Maidan mit dem Unabhängigkeitsdenkmal ist der zentrale Platz in Kiew. Heute erinnern nur noch wenige Blumenkränze und Gedenktafeln an die blutigen Proteste im Jahr 2013/2014.

Tabea auf dem Maidan-Platz

Matthias auf dem Maidan-Platz

Ab in den Untergrund

Die Nutzung der U-Bahn ist ein Erlebnis für sich. Hier kann man spüren woher der Name Untergrundbahn kommt. Mit rund 105 Metern unter der Oberfläche gehört der Bahnhof Arsenalna zu den tiefstgelegenen der Welt. Die Rolltreppen sind so steil, dass sie eigene Schaffner haben und man fast 4,5 Minuten unterwegs ist. Eine Fahrt ist zudem wirklich günstig. Man holt sich an der Kasse einen “Einkaufswagen-Chip“ für 4 Griwna (ca. 0,14 €) und kann so weit fahren wie man mag.

Tabea in der U-Bahn

Rolltreppe in der U-Bahn

Skulpturenpark „Pejsajnaja Alles“ in Kiew

Dieser parkähnliche Straßenzug befindet sich auf dem Berghang westlich des Flusses Dnjepr. Die vielen verschiedenen Skulpturen und Mosaike laden zum Verweilen und Entspannen ein. Am Wochende sind hier vorallem Familien und Kinder anzutreffen.

Wandskulpturen "Katze" im Pejsajnaja Alles

Kiewer Höhlenkloster – „Petscherska Lawra“

Das Kiewer Höhlenkloster gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist mit über 1 Mio Besuchern jährlich wohl die meist besuchteste Sehenswürdigkeit in Kiew. Besonders beeindruckend war der Besuch der Höhlen. Entlang der Gänge stehen in Nischen die Särge vieler Mönche, deren Körper sich im Laufe der Jahrhunderte mumifizierten. Auch hier, wie fast in allen Klöstern und Kirchen, müssen vorallem die Frauen auf ihre Kleiderordnung achten. Der Kopf sollte mit einem Tuch bedeckt sein und selbst bei langen Hosen muss man sich noch eine Art Rock um die Hüften wickeln.

Höhlenkloster - „Petscherska Lawra“

Eine teure Busfahrt

Auf dem Weg zum beschriebenen Höhlenklosten nahmen wir den Bus. Wie in jedem Land, wo man noch nicht genau weiß, wie das mit dem Ticketkauf funktioniert, spähten wir erstmal in den Bus. Dort stand eine ältere Dame mit Fahrscheinen, welche sie an die Passagiere verkaufte. Das ist ja einfach, dachten wir, sprangen noch schnell rein und erwarben für 3 UAH (ca. 0,11 €) pro Person zwei Tickets. Wir beobachteten noch eine Weile den Verkaufsprozess und alle taten es uns gleich und setzten sich hin. Doch nach wenigen Stationen sprang ein in Uniform gekleideter, etwas übermotivierter Ordnungshüter in den Bus und kam ohne andere Fahrgäste zu beachten direkt auf uns zu. Er hielt uns irgendeinen Ausweis unter die Nase und wollte die Tickets sehen. Da wir uns keines Vergehens bewusst waren, präsentierten wir ihm stolz unsere Ticktes. Auf einmal erzählte er immer etwas von “Straf”. Die Tickets seien ungültig, weil wir diese hätten im Bus lochen müssen.

Lange rede kurzer Sinn, wir sollten jeweils 60 UAH Strafe zahlen, was bei einem Fahrpreis von 3 UAH eine absolute Abzocke war. Da wir keine Lust auf unnötige Diskussionen hatten und in Zeitdruck waren zahlten wir die umgerechnet 2,11 EUR. Der Ordnungshüter zog danach mit einem anderen Fahrgast grinsend weiter – ein Schelm wer dabei böses denkt.

Museum of One Street

Das “Eine-Straße-Museum” ist ein Heimatkundemuseum, welches die Geschichte des Andreassteiges, seiner Gebäude und seiner Bewohner von der Antike bis zur Gegenwart beschreibt.

Im "Museum of One Street"

Der „Problembär“

Zu warnen ist vor den “Bären” in Kiew – Menschen in Tierkostümen. Sie bieten ihre Hilfe an und erklären, wo welche Sehenswürdigkeit ist oder albern einfach nur rum.

Unser “Freund“ wollte nach einem kurzen “Hallo“ und zwei drei Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten (die übrigens auf der Karte eingezeichnet waren) noch Bilder machen. Wie schon vermutet erwartete er für seine “Dienstleistung” ein unangemessen hohes Trinkgeld und wir hatten Mühe ihn wieder los zu werden.

 

Übernachtung: In Kiew hatten wir eine wirklich schöne Wohnung “Kiev Accomodation Apartments”, die wir über Booking.com gebucht hatten. Das Appartement war perfekt ausgestattet und echt geräumig, sodass dort auch gut 4-6 Leute hätten übernahcten können. Das beste war jedoch, dass sie quasi direkt am Maidan Platz lag.

Weiterfahrt: Mit den Bussen von Autolux (sehr zu empfehlen!) ging die Fahrt weiter von Kiew nach Odessa. Leider war das Buchen der Tickets eine Odyssee für sich. Auf mehreren Busbahnhöfen in Kiew wollte oder konnte man uns nicht weiterhelfen. Letztlich reservierten wir Tickets online, mussten diese dann aber im Hauptbüro von Autolux abholen. Achtung, die Busse fahren von derVydubychi Bus Station ab. Eine andere Alternative, die von den Einheimischen oft genutzt wird, ist Blablacar. Hier kommt kommt man aber nur mit Russisch oder Ukrainisch weiter.

 

Matthias

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