Kasachstan ist das neuntgrößte Land der Erde, wobei ein Großteil aus Steppe besteht. Wir hatten leider nur Zeit für einen Abstecher nach Almaty. Als Deutscher kann man nämlich für 15 Tage visafrei in Kasachstan einreisen und von Bischkek ist es quasi nur ein Katzensprung nach Almaty.
Almaty ist zwar die größte Stadt des Landes, musste aber den Rang der Hauptstadt 1997 an Astana abtreten. Trotzdem ist sie nach wie vor das Zentrum für wirtschaftliche, kulturelle und akademische Belange. Das Wahrzeichen der Stadt ist ein Schneeleopard. Dieser ist heutzutage vom Austerben bedroht und nur noch 3-4 Paare leben im Almaty Naturreservat. Der Name “Almaty” entwickelte sich aus dem ursprünglichen Titel “Alma-ata”, was so viel bedeutet, wie “Väter der Äpfel”.
Schneeleopard – Wahrzeichen von Almaty
Was uns als erstes auffiel waren die wirklich hohen Preise im Vergleich zu den anderen zentralasiatischen Städten. Die Stadt machte einen sehr ordentlichen und organisierten Eindruck – die Ampeln wurden beachtet, die Fußgängerwege waren geräumt und es gab einen funktionierenden Busfahrplan. Wir nutzten die Zeit in der Stadt zum Besuch der ein oder anderen Sehenswürdigkeit und planten unsere Weiterreise nach China. Hier folgen unsere fünf Highlights der Stadt Almaty.
Eisshow Madakazcar
Wir gönnten uns den Spaß und besuchten das “Musical on ice” mit dem schönen Titel MadaKazCar in Anlehnung an den Disneyfilm Madagaskar. Dies war ein wirklich lustiges Spektakel, welches in der neuen Halyk Arena in Almaty stattfand.
Kok Tobe
Kok Tobe in Almaty
Eine schöne Aussicht auf die Stadt hat man, wenn man mit der Seilbahn auf den Berg Kok Tobe (1130m) fährt. Oben befindet sich erstmal ein großes Riesenrad, wie eigentlich in jeder ehemaligen sowjetischen Stadt. Außerdem gibt es dort noch einen Fernsehturm und einen kleinen Zoo.
Christi-Himmelfahrt-Kathedrale
Christi Himmelfahrt Kathedrale Almaty
Ein wirklich beeindruckendes Gebäude ist die Christi-Himmelfahrt Kathedrale. Die schöne russisch-orthodoxe Kirche ist ganz aus Holz erbaut und damit eine der wenigen hölzernen Sakralbauten, die bis heute vollständig erhalten geblieben ist. Außerdem blickt das farbenprächtige Kirchengebäude mit den malerischen spitzen Türmchen auf eine interessante Geschichte zurück. 1907 wurde die Kathedrale nach dreijähriger Bauzeit fertig gestellt. Nur 4 Jahre danach kam mit dem ersten Erdbeben die Feuerprobe für die Kathedrale, die sie als eines der wenigen Gebäude in Almaty mit nur geringen Schäden überstand. Deshalb heißt sie auch „Zankow-Kathedrale”. Nach der Russischen Revolution fungierte das Gebäude als Landesmuseum und Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen. Erst seit 1997 werden hier wieder regelmäßig Gottesdienste abgehalten.
Nikolaus-Kathedrale
Und wenn wir einmal bei den russisch-orthodoxen Kirchen sind, soll auch die Nikolaus-Kathedrale nicht unerwähnt bleiben. Diese ist, wie der Name sagt dem Bischof von Myra geweiht. Hier versteckten sich in den 1930er Jahren viele Geistliche vor der sowjetischen Geheimpolizei. 1936 wurde sie geschlossen und in ein Museum für Atheismus umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg nutzte sie das Militär.
Eislaufstadion Medeo
Die Eisbahn Medeo war einer der größten Sportbauten der ehemaligen UdSSR, wo viele Weltrekorde gebrochen wurden. Auf 1600m Höhe kann man dort in einer wunderschönen Landschaft, umgeben von Berggipfeln auf den Schlittschuhen seine Runden drehen.
Der Abstecher nach Kasachstan war ein schöner Ort um sich von Zentralasien zu verabschieden. Als nächstes Ziel stand China auf unserer Reiseroute. In unserem Hostel trafen wir eine Russin, die mehrere Jahre in China gelebt hatte. Sie konnte uns gute Tipps für die Reise geben, verbreitete aber auch etwas Panik. Von dem Bus nach Urumqui in China riet sie uns wegen der schlechten Straßenverhältnisse im Winter und einer erhöhten Diebstahlgefahr dringend ab. Wir folgtem ihrem Ratschlag und buchten stattdessen ein Zugticket von Almaty nach Urumqui.
Super geschrieben. Gute Weiterreise für euch.
LG
Micha