Backpacking in Kambodscha und Laos

Kambodscha , Laos Apr 13, 2017 No Comments
Wir vor einem Wasserfall im Bolaven Plateau in Laos

In Kambodscha und Laos blieben wir je zwei Wochen. Beide Länder zählen zu den Ärmsten in Asien und blicken auf eine traurige Vergangenheit zurück. So waren es in Kambodscha die Roten Khmer, welche von 1975-1979 Hunger, Tod und Elend ins Land brachten. Laos hingegen wurde im Vietnamkrieg so stark bombardiert, dass die Auswirkungen heute noch spürbar sind.

 

Highlights

In Kambodscha waren es eindeutig die Tempel von Angkor, die uns fasziniert haben. In Laos hat uns vorallem die atemberaubende Natur mit den Inseln des Mekongs, den vielen Wasserfälle und Höhlen gut gefallen.

  1. In das Reich der Khmer mit den Tempeln von Angkor einzutauchen war ein einmaliges Erlebnis.
  2. Im Bolaven Plateau machten wir schöne Wanderungen zu Wasserfällen und genossen die kühleren Temperaturen.
  3. Die Stadt Battambang überzeugt durch ihre Umgebung mit vielen Tempeln, Höhlen und dem Bambuszug.

 

Essen und Trinken

Auch in diesen Ländern gab es die typischen asiatischen Reis- und Nudelgerichte. So lecker, wie wir das Essen am Anfang fanden, wurde es mit der Zeit etwas eintönig. Meine Wahl beschränkte sich dabei oft auf “vegetable rice” oder “vegetable noodles”. Entlang der Touristenrouten wurden zum Glück  auch westliche Gerichte angeboten, sodass man auf den Pancake zum Frühstück und die Pizza am Abend nicht verzichten musste.

Nun aber zu den exotischen Lebensmittel, die wir teilweise schon aus Vietnam kannten. Das Matthias keine Probleme hat Insekten zu essen, hat er bereits zu seinem Junggesellenabschied bewiesen. So ließ er sich auch in Laos die gegrillten Heuschrecken gut schmecken. Die ähnelten geschmacklich Chips. Etwas nervig war nur, dass man danach die kleinen Fühler noch zwischen den Zähnen hängen hatte. Und glaubt man den Wissenschaftlern werden Insekten unsere Nahrung der Zukunft sein. Dabei ist der Proteinsnack jetzt schon nachhaltiger und kostengünstiger, als Fleisch.

Wie bereits erwähnt, essen die Menschen entlang des Mekongs auch Ratten. Dabei sprechen sie aber lieber von “big mouse”. In Battambang trafen wir eine Straßenverkäuferin, die auf ihrem Fahrrad einen ganzen Korb gegrillter Ratten anbot. Die Einheimischen redeten dabei auf uns ein, dass wir dies unbedingt probieren müssen. Da wir noch kein Mittagessen hatten, konnte Matthias dem nicht wiederstehen. Und tatsächlich hat die Ratte ganz lecker geschmeckt, ein bischen wie Hühnchen.

Eine weitere Spezialität, von der uns bereits die Vietnamesen vorgeschwärmt hatten, ist das Baby Duck Egg (Embryokückenei). Um ehrlich zu sein, hat uns die Vorstellung, ein Entenei mit fast ausgebrütetem Entenküken zu essen, sehr abgeschreckt. Die Vietnamesen und Kambodschaner lieben diese Delikatesse. Und als ein Kellner in Battambang uns in höchsten Tönen von diesem Ei vorschwärmte, hat Matthias seine Scheu überwunden und das Baby Duck Egg probiert. Dabei bekam er vom Kellner detaillierte Anweisungen, wie er das Ei zu essen habe. Wir fragten ihn noch, warum dieses Gericht nicht auf der Speisekarte steht. Dies würde nur die Touristen abschrecken, war seine Antwort. Und in der Tat fand Matthias, dieses so abschreckend klingende Gericht, sehr lecker. Der Geschmack erinnerte ihn ein bischen an Innereien.

An den Garküchen wurde oft auch Frosch verkauft, zum Beispiel in gegrillter Form oder sehr interessant mit einer Schweinefüllung drin.

Als wir unseren Freunden und Bekannten von den kulinarischen Ausflügen berichteten, ernteten wir schockierende und entsetzte Blicke. Dazu möchten wir sagen, dass Ernährung letztendlich eine Frage der Erziehung ist. Und für viele Bewohner Südostasiens ist es ganz selbstverständlich Ratten, Frösche, Schlangen, Insekten etc. zu essen. Wir finden diesen Ungang mit Lebensmitteln deutlich besser, als in Europa, wo man nur den Hähnchenschenkel oder das beste Stück vom Rind verspeist. In dem Zusammenhang fragte uns mal eine Vietnamesin, warum wir in Europa so viel Milch konsumieren. Damit nehmen wir doch den Kälbchen die Muttermilch weg.

Das beste Bier in Südostasien gab es in Laos. Dabei bekommt man das Beer Lao gleich in einer 655 ml Flasche. Auch das dunkle Reisbier hat nicht schlecht geschmeckt. Ansonsten können wir die leckeren frischen Säfte und Smoothies nur empfehlen.

Fruchttheke in Luang Prabang Fruchttheke in Luang Prabang

 

Übernachtung

Das Übernachtungsangebot in Kambodscha ist richtig gut und ein Paradis für Sparfüchse. Hier gab es teilweise ein Bett im Doorm für gerade mal 2 USD die Nacht. Ein bischen mehr Komfort durfte es für uns schon sein und mit einem Budget von 10-15 USD findet man überall einen angenehmen Platz zum Schlafen.

In Laos hingegen waren die Hotels etwas teurer bei einem geringeren Standard. Jedoch lag alles noch in einem vernünftigen Preisrahmen.

 

Transport und Straßen

In Kambodscha haben wir die größeren Entfernungen mit dem Bus zurückgelegt. Dabei ist es günstiger die Tickets direkt am Busbahnhof zu kaufen. Wir hatten eine Stempelkarte der Busgesellschaft Sorya und bekamen dadurch die 11. Fahrt umsonst, was sich für uns echt gelohnt hat. In den Bussen wird man außerdem mit Wasser und einem Erfrischungstuch versorgt. Innerorts bringen sogenannte TukTuks (Motorradtaxis mit einem Anhänger dran) einen an das gewünschte Ziel, wobei der Preis Verhandlungssache ist.

Leider haben wir in Kambodscha beim Rollerausleih zwei Mal schlechte Erfahrungen gemacht – auslaufendes Benzin und kaputte Reifen. Übrigens gibt es hier eine Strafe, wenn man tagsüber mit Licht fährt. Ja, ihr habt richtig verstanden – man darf am Tag das Licht nicht anhaben.

In Laos hingegen erinnerten uns die Verkehrsmittel und Straßen an unsere Reisen durch Afrika. Die Busse erinnerten an “Schrottkarren”, die Abfahrtszeit war sehr variabel, es wurden viele Zwischenstopps eingelegt und aus einer angegebenen Fahrtdauer von 5 Stunden, wurden so schnell 10 Stunden. Um diesem Ärger vorzubeugen, sollte man wenn möglich auf VIP Busse zurückgreifen. Innerhalb einer Provinz und im Stadtverkehr werden Songtheas eingesetzt, welche einem mit Sitzbänken ausgestattetem Pickup ähneln.

 

Wetter

Sowohl in Kambodscha, als auch in Laos war es im März/April extrem heiß. Lediglich auf dem Bolaven Plateau herrschten angenehme 25°C und einmal regnete es dort sogar.

 

Telekommunikation

Mittlerweile glaube ich, dass fast überall die Versorgung mit kostenfreiem WLAN besser ist, als in Deutschland. Selbst in so armen Ländern, wie Kambodscha und Laos gab es in jedem Hotel und Café Wifi.

 

Geld

Etwas merkwürdig fanden wir, dass man in Kambodscha mit amerikanischen Dollarn bezahlt. Es gibt zwar auch den kambodschanischen Riel (KHR), dieser wird jedoch allenfalls für kleine Anschaffungen oder als Wechselgeld auf dem Markt verwendet. Er ist aber gleichwertig anerkannt und 1 USD entsprechen dabei immer 2000 KHR. Das Geldabheben mit Visakarte war überall problemlos möglich. Jedoch wurde für jede Transaktion eine Gebühr von 4-5 USD fällig.

In Laos ist der laotische Kip Zahlungsmittel. Auch hier wurde eine Gebühr fürs Abheben von 15000-40000 LAK (ca. 1,60 – 4,30 EUR) erhoben.

Kambodschanischer Riel und laotischer Kip Kambodschanischer Riel und laotischer Kip

Beide sind relativ günstige Reiseländer, wenn man lediglich die Ausgaben für Transport, Unterkunft und Essen betrachtet. Ärgerlich fanden wir jedoch die vielen Zusatzgebühren, die von Ausländern eingefordert werden. So wird man für jede Kleinigkeit zur Kasse gebeten. Ein Tourist kann sich schon mal darauf einstellen, dass vor jedem Wasserfall, vor vielen Tempeln, Aussichtspunkten oder Brücken ein Kasierhäuschen auf ihn wartet. Auch Diensleistungen, wie Wäsche waschen lässt man sich gut bezahlen und rechnet selbst bei Waschmachinenbenutzung in Kilopreis ab  – “Laundry is just 2 USD per Kilo”.

 

Sprache

Khmer ist die Landessprache in Kambodscha und hat ihre eigenen Schriftzeichen. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den Nachbarsprachen nicht um eine Tonsprache.

Laotisch bzw. Lao ist hingegen wieder eine tonale Sprache und mit dem Thailändischen verwandt. Zumindestens das Wort “sabaidee”, was “Guten Tag” bedeutet, blieb bei uns hängen.

Die beiden Länder lassen sich Englischkenntnissen gut bereisen.

Tabea

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